STI (Sexuell übertragbare Infektionen): Diagnose, Test und Behandlung beim Hautarzt
Sexuell übertragbare Infektionen (STI) gehören zu den häufigsten Erkrankungen weltweit und können jeden Menschen betreffen, der sexuell aktiv ist. Auf hautarzt-vergleich.de findest du Hautärzte, die professionelle Beratung, Tests und Behandlung für STIs anbieten. Dieser Artikel informiert dich umfassend über alles, was du zu diesem wichtigen Gesundheitsthema wissen solltest.
Was ist STI?
STI ist die Abkürzung für "Sexuell übertragbare Infektionen" (auf Englisch: Sexually Transmitted Infections). Dabei handelt es sich um Erkrankungen, mit denen man sich hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr anstecken kann. Diese Infektionen können durch verschiedene Erreger verursacht werden:
- Bakterien: wie bei Syphilis, Gonorrhö (Tripper) und Chlamydien-Infektionen
- Viren: wie HIV, Hepatitis-B-Virus, Herpes-Viren und Humane Papillomviren (HPV)
- Pilze: zum Beispiel bei vaginalen Pilzinfektionen
- Parasiten: wie Trichomonaden
- Gliederfüßler: wie Filzläuse oder Krätzmilben
Manche STIs können unangenehm, aber weitgehend harmlos sein, während andere unbehandelt schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen oder sogar lebensbedrohlich werden können. Das Übertragungsrisiko variiert je nach Erreger und Art des sexuellen Kontakts (vaginal, anal, oral).
Was bedeutet STI?
Die Abkürzung STI steht für "Sexuell übertragbare Infektionen". Früher wurden diese Erkrankungen oft als "Geschlechtskrankheiten" bezeichnet. Der modernere Begriff STI betont, dass es sich um Infektionen handelt, die durch Krankheitserreger ausgelöst werden und nicht nur auf die Geschlechtsorgane beschränkt sind, sondern auch andere Körperregionen betreffen können.
Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens mit einer STI in Kontakt kommen. Der Vorteil ist, dass die meisten STIs bei frühzeitiger Erkennung gut behandelbar sind, auch wenn nicht alle vollständig heilbar sind. Deshalb ist regelmäßiges Testen besonders für sexuell aktive Menschen wichtig.
Was ist ein STI-Test?
Ein STI-Test ist eine medizinische Untersuchung, bei der festgestellt wird, ob eine Person mit einer sexuell übertragbaren Infektion infiziert ist. Je nach vermuteter Infektion und Symptomen kommen verschiedene Testmethoden zum Einsatz:
Testmethoden
- Bluttest: Für HIV, Syphilis, Hepatitis B und Hepatitis C
- Urinprobe: Besonders für Männer zur Diagnose von Chlamydien, Gonorrhö, Trichomonaden und Mycoplasma genitalium
- Abstrichtest: Bei Frauen aus der Vagina, für alle Geschlechter aus dem Rachen oder Anus, je nach Art des Sexualkontakts
Ablauf eines STI-Tests
Ein STI-Test beginnt in der Regel mit einem Gespräch beim Arzt, in dem deine Symptome und dein Risiko besprochen werden. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung der Geschlechtsorgane sowie gegebenenfalls des Mund- und Rachenbereichs und des Anus.
Nach dieser Blickdiagnose werden entsprechende Proben entnommen und ins Labor geschickt. Die Ergebnisse liegen normalerweise nach etwa einer Woche vor. Bei Symptomen solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, während Selbsttests für regelmäßige Kontrollen ohne Symptome geeignet sein können.
Tut ein STI-Test weh?
Die gute Nachricht: Ein STI-Test ist in der Regel nicht schmerzhaft. Bei Selbsttests streichen Frauen mit einem Wattestäbchen kurz über die Vagina, Männer sammeln Urin. Auch Abstriche aus Rachen oder Anus werden mit einem Wattestäbchen durchgeführt und sind nicht schmerzhaft.
Bei Bluttests spürt man zwar den kurzen Einstich, aber auch dieser ist nicht wirklich schmerzhaft. Ein Fingerstichtest zur Blutentnahme kann zuhause durchgeführt werden, erfordert aber etwas Übung.
Wie oft sollte man sich auf STI testen lassen?
Die Häufigkeit der Tests hängt von deinem persönlichen Risikoprofil ab. Hier einige allgemeine Empfehlungen:
Für alle Menschen gilt:
- Wenn Symptome auftreten (Jucken, Brennen, unangenehmer Geruch, Bläschen oder Geschwüre)
- Wenn man die Information erhält, dass ein/e Sexpartner/in eine Geschlechtskrankheit hat
Für Menschen mit erhöhtem Risiko:
- Menschen, die PrEP nehmen: Alle drei Monate Tests auf HIV und Syphilis, 1-4 Mal jährlich Tests auf Chlamydien und Tripper
- Männer und Frauen mit häufig wechselnden Sexpartner/innen (z.B. One-Night-Stands, Besuch von Swinger-Clubs, Kontakt zu Sexarbeiter/innen): Mindestens einmal jährlich Tests auf HIV, Syphilis, Chlamydien und Tripper
- Sexarbeiter/innen: Alle drei Monate Tests auf HIV, Syphilis, Chlamydien und Tripper
- Menschen mit HIV: Jährlicher STI-Check und Untersuchung auf HPV-bedingte Krebsvorstufen
Für spezifische Gruppen:
- Junge Frauen bis 26 Jahre: Jährlicher Chlamydien-Test (wird von der Krankenkasse übernommen)
- Alle Frauen: Jährliche gynäkologische Früherkennungsuntersuchung
- Menschen ab 35 Jahren: Einmalig kostenloser Test auf Hepatitis B und C im Rahmen des Check-up 35
Wenn du deine Geschlechtspartner häufig wechselst, ist es ratsam, dich mindestens einmal pro Jahr auf STIs testen zu lassen, auch wenn keine Symptome vorliegen.
Wo kann man sich auf STI testen lassen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich auf STIs testen zu lassen:
- Beim Hautarzt/Dermatologen: Hautärzte sind Spezialisten für Erkrankungen der Haut und Schleimhäute und können STI-Tests durchführen und beraten
- Bei HIV-Schwerpunktärzt/innen, Hausärzt/innen, Urolog/innen oder Gynäkolog/innen
- Bei Gesundheitsämtern: Viele bieten anonyme und teilweise kostenlose Tests an
- Mit Selbsttests: Diese können online oder in Apotheken gekauft werden
In Deutschland werden STI-Tests in der Regel von der Grundversicherung übernommen, besonders wenn Symptome vorliegen. Es gibt auch Organisationen für sexuelle Gesundheit, die in Deutschland kostenlose oder günstige Tests anbieten.
Was kosten STI-Tests?
Die Kosten für STI-Tests können je nach Testmethode und Anbieter variieren:
- Beim Arzt: Wenn Symptome vorliegen, werden die Kosten in der Regel von der Krankenkasse übernommen
- Selbsttests: Die Kosten für Selbsttests von Anbietern wie Homed-IQ liegen zwischen 45 Euro für einzelne Tests und bis zu 149 Euro für umfassende STI-Testpakete
- Spezielle Angebote: Für junge Menschen oder Risikogruppen gibt es in vielen Städten kostenlose Testmöglichkeiten
Wenn mehrere STIs getestet werden sollen, können die Kosten bei Selbstzahlung einige hundert Euro betragen. Es empfiehlt sich, vorher mit dem Arzt zu besprechen, welche Kosten auf einen zukommen.
Symptome von STIs
Die Symptome können je nach Infektion sehr unterschiedlich sein oder sogar ganz fehlen. Häufige Anzeichen für STIs sind:
- Juckreiz oder Brennen im Genitalbereich
- Ungewöhnlicher Ausfluss aus Scheide, Penis oder Anus
- Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr
- Hautveränderungen wie Bläschen, Warzen oder Geschwüre
- Schwellungen im Genitalbereich
- Bei systemischen Infektionen: Fieber, Müdigkeit, Lymphknotenschwellungen
Wichtig: Viele STIs verlaufen ohne deutliche Symptome, können aber trotzdem übertragen werden und langfristige Gesundheitsschäden verursachen. Daher ist regelmäßiges Testen auch ohne Symptome sinnvoll.
Prävention von STIs
Um sich vor STIs zu schützen, gibt es verschiedene Maßnahmen:
- Kondome und Femidome: Bieten guten Schutz vor vielen STIs
- Regelmäßige Tests: Besonders wichtig bei wechselnden Partnern
- Impfungen: Verfügbar gegen HPV und Hepatitis B
- Offene Kommunikation: Mit Sexualpartnern über STIs sprechen
- PrEP (Prä-Expositionsprophylaxe): Medikamente zum Schutz vor HIV-Infektion
Behandlung von STIs beim Hautarzt
Hautärzte sind oft die erste Anlaufstelle bei STIs, da viele dieser Infektionen Symptome auf der Haut oder den Schleimhäuten verursachen. Die Behandlung hängt von der spezifischen Infektion ab:
- Bakterielle Infektionen (wie Chlamydien, Gonorrhö, Syphilis): Behandlung mit Antibiotika
- Virale Infektionen:
- HIV: Antiretrovirale Therapie zur Kontrolle der Virenlast
- Herpes: Antivirale Medikamente zur Linderung der Symptome
- HPV: Behandlung von Genitalwarzen durch verschiedene dermatologische Verfahren
- Pilzinfektionen: Behandlung mit Antimykotika
- Parasitäre Infektionen: Spezielle Medikamente gegen die jeweiligen Parasiten
Der Hautarzt kann nicht nur die richtige Diagnose stellen und die passende Behandlung einleiten, sondern auch über Präventionsmaßnahmen und Impfungen beraten.
Fazit
Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) sind häufig und können jeden betreffen. Das Gute ist, dass die meisten STIs bei frühzeitiger Erkennung gut behandelbar sind. Regelmäßige Tests sind besonders wichtig für Menschen mit wechselnden Sexualpartnern oder spezifischen Risikofaktoren.
Ein offener Umgang mit dem Thema und regelmäßige Vorsorge beim Hautarzt oder anderen Fachärzten tragen wesentlich zur sexuellen Gesundheit bei. Schäme dich nicht, bei Symptomen oder Bedenken einen Arzt aufzusuchen – es geht um deine Gesundheit und die deiner Partner.
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Diese Informationen dienen nur zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Konsultieren Sie einen qualifizierten Dermatologen für Diagnose und Behandlung.