Eigenbluttherapie: Natürliche Regeneration für Haut und Haare
Die Eigenbluttherapie zählt zu den regenerativen Behandlungsmethoden, bei der körpereigenes Blut zur Stimulation von Selbstheilungsprozessen eingesetzt wird. Besonders in der Dermatologie findet diese Methode bei Hautproblemen und Haarausfall zunehmend Anwendung. Auf hautarzt-vergleich.de kannst du Dermatologen finden, die Eigenbluttherapie als moderne Behandlungsoption anbieten und dich umfassend zu diesem Verfahren beraten.
Was ist Eigenbluttherapie?
Bei der Eigenbluttherapie wird dem Patienten eine kleine Menge eigenes Blut entnommen, aufbereitet und anschließend wieder zurückgeführt. Dieses Verfahren gehört zu den alternativmedizinischen Methoden, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts angewendet werden. Es gibt verschiedene Arten der Eigenbluttherapie, denen gemeinsam ist, dass das entnommene Blut im Labor bearbeitet wird, wobei die festen roten Blutzellen abgetrennt werden und die gewünschten Blutbestandteile im flüssigen Plasma vorliegen.
Die bekannteste und in der modernen Medizin am häufigsten eingesetzte Variante ist die PRP-Methode (Platelet-Rich Plasma oder plättchenreiches Plasma). Durch Zentrifugieren wird das Blut in seine Bestandteile aufgetrennt, wobei besonders die Blutplättchen (Thrombozyten) mit ihren Wachstumsfaktoren therapeutisch genutzt werden. Diese freigesetzten Wachstumsfaktoren können einen Selbstheilungsprozess einleiten und verschiedene Zelltypen aktivieren.
Eigenbluttherapie für Haare und Kopfhaut
Die Eigenbluttherapie hat sich besonders bei der Behandlung von Haarausfall als vielversprechend erwiesen. Nach zwei bis drei Monaten kann die PRP-Therapie bereits sichtbare Ergebnisse zeigen: Der Haarausfall wird gestoppt und nachwachsende Haare werden kräftiger und dichter.
Die Wirksamkeit beruht auf mehreren Mechanismen:
- Bildung neuer Blutgefäße zur besseren Nährstoffversorgung der Haarfollikel
- Aktivierung von Stammzellen in der Kopfhaut
- Verbesserung der Kollagenproduktion
- Stimulation ruhender Haarfollikel
Für optimale Ergebnisse wird die Therapie im Abstand von je vier Wochen mindestens dreimal durchgeführt. Die besten Resultate zeigen sich bei dünnem, schütterem Haar und beginnender Glatzenbildung.
Was bringt Eigenbluttherapie bei Arthrose?
Obwohl der Fokus dieses Artikels auf dermatologischen Anwendungen liegt, ist die Eigenbluttherapie auch in der Orthopädie bei Arthrose und Gelenkbeschwerden weit verbreitet. Die aufbereiteten Wachstumsfaktoren können den Degenerationsprozess in den Gelenken verlangsamen und zu einer langanhaltenden Schmerzreduktion sowie verbesserter Beweglichkeit führen.
Studien belegen die Wirksamkeit der Eigenblutbehandlung bei Arthrose im Vergleich zu anderen Substanzen. Die Therapie kann das Fortschreiten der Arthrose hinauszögern und in manchen Fällen sogar Operationen wie die Implantation künstlicher Gelenke vermeiden.
Was kostet Eigenbluttherapie?
Die Kosten für eine Eigenbluttherapie variieren je nach Art der Behandlung und Aufbereitung des Blutes:
- Behandlung mit unbehandeltem Eigenblut: 10 bis 25 Euro pro Sitzung
- Behandlung mit aufbereitetem Blut (z.B. PRP): etwa 50 Euro pro Sitzung
Da meist mehrere Behandlungen notwendig sind – je nach Therapieansatz und Krankheitsbild bis zu 20 Sitzungen – können die Gesamtkosten bis zu 1.000 Euro betragen. Bei der Behandlung von Haarausfall werden in der Regel mindestens drei Sitzungen im Abstand von vier Wochen empfohlen.
Welche Krankenkasse übernimmt Eigenbluttherapie?
Die Kostenübernahme hängt stark von der Art deiner Krankenversicherung ab:
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Die Eigenbluttherapie gehört bei den gesetzlichen Krankenkassen nicht zu den Regelleistungen. Eine Kostenübernahme erfolgt daher nur selten und meist nur im Rahmen von Zusatzversicherungen für alternative Heilmethoden.
Private Krankenversicherung (PKV)
Private Krankenversicherungen stehen der Alternativmedizin deutlich offener gegenüber. Viele private Versicherer übernehmen die Kosten für die Eigenbluttherapie und andere naturheilkundliche Behandlungen.
Entscheidend ist der Leistungsumfang deines individuellen Versicherungstarifs. Es empfiehlt sich, vor Beginn der Behandlung mit deinem Versicherer Kontakt aufzunehmen und die mögliche Kostenübernahme abzuklären.
Wie funktioniert eine Eigenbluttherapie?
Der Ablauf einer Eigenbluttherapie gestaltet sich in der Regel folgendermaßen:
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Blutentnahme: Zunächst wird eine kleine Menge Blut (meist 10-20 ml) aus der Vene entnommen.
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Aufbereitung: Das entnommene Blut wird etwa 5 Minuten lang mit 1500 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert. Dadurch setzen sich die verschiedenen Blutbestandteile abhängig von ihrem Gewicht ab.
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Trennung der Blutbestandteile: Bei der Zentrifugation sammeln sich unten die schwereren roten Blutzellen, darüber eine Schicht mit weißen Immunzellen und Blutplättchen und oben das flüssige Plasma mit seinen Botenstoffen und Wachstumsfaktoren.
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Injektion: Das aufbereitete Plasma wird je nach Anwendungsgebiet in die betroffenen Bereiche injiziert – bei Hautproblemen in oder unter die Haut, bei Haarausfall in die Kopfhaut und bei Gelenkbeschwerden direkt ins Gelenk.
Die gesamte Behandlung dauert etwa 30-45 Minuten und findet ambulant statt. Nach der Behandlung können Patienten in der Regel sofort nach Hause gehen.
Vor- und Nachteile der Eigenbluttherapie
Vorteile
- Nutzung körpereigener Substanzen, daher geringes Allergierisiko
- Stimulation natürlicher Heilungsprozesse
- Keine Medikamente oder Fremdsubstanzen notwendig
- Ambulante Durchführung
- Bei vielen Anwendungen wissenschaftlich dokumentierte Wirksamkeit
Nachteile und mögliche Nebenwirkungen
- Mehrere Behandlungen oft notwendig
- Kostenübernahme durch die Krankenkassen nicht garantiert
- In seltenen Fällen allergische Reaktionen möglich (bis hin zum allergischen Schock)
- Wirksamkeit nicht für alle Anwendungsgebiete wissenschaftlich belegt
Für wen ist Eigenbluttherapie geeignet?
Die Eigenbluttherapie kann für verschiedene Patientengruppen in Betracht gezogen werden:
- Personen mit Haarausfall, besonders bei dünnem, schütterem Haar und beginnender Glatzenbildung
- Patienten mit Hautproblemen wie verzögerter Wundheilung oder Hautalterung
- Menschen mit degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose
- Personen, die eine natürliche, medikamentenfreie Behandlungsoption suchen
Besonders vielversprechend sind die Ergebnisse bei frühzeitiger Anwendung, bevor starke Gewebeschäden aufgetreten sind.
Fazit
Die Eigenbluttherapie stellt eine innovative, körpereigene Behandlungsmethode dar, die besonders in der Dermatologie bei Haarausfall und Hautproblemen, aber auch bei orthopädischen Beschwerden wie Arthrose eingesetzt wird. Durch die Nutzung der im eigenen Blut enthaltenen Wachstumsfaktoren werden natürliche Heilungsprozesse angeregt. Obwohl die Kosten nicht immer von den Krankenkassen übernommen werden, kann die Therapie für viele Patienten eine wirksame Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungsmethoden darstellen.
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Diese Informationen dienen nur zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Konsultieren Sie einen qualifizierten Dermatologen für Diagnose und Behandlung.