Allergietest: Alles was Sie über die Diagnose von Allergien beim Hautarzt wissen müssen

Ein Allergietest ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren, um die spezifischen Auslöser allergischer Reaktionen – sogenannte Allergene – zu identifizieren. Auf hautarzt-vergleich.de finden Sie Hautärzte in Ihrer Nähe, die Allergietests anbieten und Ihnen bei der Diagnose und Behandlung von Allergien helfen können. Erfahren Sie hier alles Wichtige zu diesem Thema.

Wer macht Allergietests?

Allergietests werden von verschiedenen Facharztgruppen durchgeführt, abhängig von der Art der allergischen Symptome. Zu den Ärzten, die Allergietests anbieten, gehören:

  • Dermatologen (Hautärzte): Besonders bei Hautreaktionen wie Ekzemen, Nesselsucht oder anderen allergischen Hautausschlägen
  • Allergologen: Spezialisten für alle Arten von Allergien
  • HNO-Ärzte: Bei allergischen Symptomen im Nasen- und Rachenbereich
  • Pneumologen: Bei allergischem Asthma oder anderen Atemwegsproblemen
  • Hausärzte: Können erste Allergietests durchführen und bei Bedarf an Spezialisten überweisen

Besonders wenn Hautreaktionen im Vordergrund stehen, ist der Hautarzt eine gute erste Anlaufstelle für einen Allergietest.

Welcher Arzt macht Allergietest?

Bei der Wahl des richtigen Arztes für einen Allergietest sollten Sie sich an Ihren Symptomen orientieren:

  • Hautärzte (Dermatologen) sind die erste Wahl bei Hautproblemen wie Juckreiz, Ausschlägen, Ekzemen und Kontaktallergien. Sie führen häufig Prick-Tests, Intrakutantests und Epikutantests durch.

  • Hausärzte können grundlegende Allergietests wie den Prick-Test durchführen und Sie bei komplexeren Fällen an Spezialisten überweisen.

  • Allergologen sind auf die Diagnose und Behandlung von Allergien spezialisiert und bieten alle gängigen Testverfahren an.

Wenden Sie sich an einen Hautarzt, wenn Sie allergische Hautreaktionen haben oder eine Kontaktallergie vermuten. Bei Atemwegssymptomen oder komplexen Allergien kann Ihr Arzt Sie an einen entsprechenden Spezialisten überweisen.

Wie lange dauert ein Allergietest?

Die Dauer eines Allergietests variiert je nach Art des Tests:

  • Prick-Test: Die Durchführung dauert etwa 30 Minuten. Nach dem Auftragen der Allergene auf die Haut und dem leichten Anritzen der Hautoberfläche wird nach 20 Minuten das Ergebnis abgelesen.

  • Epikutantest (Pflastertest): Dieser Test erfordert mehrere Arztbesuche. Die Testsubstanzen werden auf den Rücken aufgebracht und mit speziellen Pflastern fixiert. Die Ablesung erfolgt nach 48, 72 und manchmal auch nach 96 Stunden.

  • Intrakutantest: Ähnlich wie beim Prick-Test erfolgt die Ablesung nach etwa 20 Minuten, kann aber bei bestimmten Fragestellungen auch nach längerer Zeit wiederholt werden.

  • Bluttests (IgE-Tests): Die Blutentnahme selbst dauert nur wenige Minuten, die Auswertung im Labor kann jedoch einige Tage in Anspruch nehmen.

Planen Sie für den ersten Termin etwa eine Stunde ein, da Ihr Arzt vor dem eigentlichen Test ein ausführliches Gespräch (Anamnese) mit Ihnen führen wird.

Wo kann man Allergietest machen?

Allergietests können an verschiedenen Orten durchgeführt werden:

  • Hautarztpraxen: Dermatologen bieten umfassende allergologische Diagnostik an, besonders bei Verdacht auf Hautallergien.

  • Hausarztpraxen: Viele Hausärzte führen grundlegende Allergietests wie den Prick-Test durch.

  • Allergologische Facharztpraxen: Spezialisten für Allergien bieten das gesamte Spektrum der Allergiediagnostik an.

  • HNO-Praxen: Bei Verdacht auf allergische Rhinitis oder andere Allergien im HNO-Bereich.

  • Dermatologische Kliniken und Ambulanzen: Bei komplexen allergischen Erkrankungen oder wenn spezielle Tests erforderlich sind.

Wichtig: Bestimmte Tests wie der Intrakutantest sollten aufgrund des Risikos allergischer Reaktionen nur unter stationären Bedingungen durchgeführt werden.

Welche Arten von Allergietests gibt es?

Es existieren verschiedene Arten von Allergietests, die je nach Verdachtsdiagnose eingesetzt werden:

Prick-Test

Der Prick-Test ist das am häufigsten eingesetzte Verfahren bei Verdacht auf eine Soforttyp-Allergie (Typ-I-Allergie):

  • Auf den Unterarm werden Tropfen mit verschiedenen Allergenen aufgebracht
  • Die Haut wird mit einer feinen Lanzette leicht angeritzt, damit die Testsubstanz in die Oberhaut eindringen kann
  • Nach 20 Minuten wird die Hautreaktion (Rötung, Quaddel) abgelesen
  • Besonders geeignet zum Nachweis von Allergien gegen Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben und Nahrungsmittel

Epikutantest (Pflastertest)

Der Epikutantest dient zum Nachweis von allergischen Reaktionen vom Spättyp (Typ-IV-Allergie), insbesondere bei Kontaktallergien:

  • Allergene werden in Testpflastern auf den Rücken aufgebracht
  • Die Ablesung erfolgt nach 48, 72 und manchmal auch nach 96 Stunden
  • Typisch sind hierbei verzögerte Hautreaktionen wie Rötung und Infiltrationen
  • Häufig getestete Substanzen sind Metalle (z.B. Nickel), Duftstoffe, Konservierungsmittel und andere Kontaktallergene

Intrakutantest

Der Intrakutantest ist sensitiver als der Prick-Test und wird insbesondere bei schwachen Allergenen eingesetzt:

  • Das Allergen wird mit einer dünnen Hohlnadel direkt in die Haut gespritzt
  • Die Auswertung erfolgt nach 20 Minuten
  • Aufgrund des höheren Risikos für allergische Reaktionen sollte er nur unter stationären Bedingungen durchgeführt werden

Bluttests

Als Ergänzung zu den Hauttests werden oft auch Blutuntersuchungen durchgeführt:

  • Bestimmung des Gesamt-IgE-Spiegels
  • Nachweis spezifischer IgE-Antikörper gegen verdächtige Allergene
  • RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbent-Test) oder ELISA-Test

Provokationstests

Bei unklaren Ergebnissen oder zur Bestätigung der klinischen Relevanz kommen Provokationstests zum Einsatz:

  • Nasale, bronchiale, orale oder konjunktivale Provokation
  • Direkte Konfrontation mit dem verdächtigen Allergen unter ärztlicher Aufsicht
  • Werden nur durchgeführt, wenn andere Testverfahren keine eindeutigen Ergebnisse liefern

Wie läuft ein Allergietest ab?

Ein typischer Allergietest beim Hautarzt verläuft in mehreren Schritten:

  1. Anamnese: Zunächst führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit Ihnen, um Ihre Beschwerden, mögliche Auslöser und Vorerkrankungen zu erfassen. Dies hilft, die Testsubstanzen auszuwählen.

  2. Auswahl des Testverfahrens: Basierend auf Ihren Symptomen entscheidet der Arzt, welche Testmethode am besten geeignet ist.

  3. Durchführung des Tests:

    • Beim Prick-Test werden Allergenlösungen auf die Haut getropft und die Haut leicht angeritzt
    • Beim Epikutantest werden Testpflaster auf den Rücken geklebt
    • Beim Intrakutantest werden Allergene direkt in die Haut gespritzt
  4. Ablesung der Ergebnisse: Je nach Testverfahren erfolgt die Auswertung nach 20 Minuten (Prick-Test, Intrakutantest) oder nach mehreren Tagen (Epikutantest).

  5. Besprechung der Ergebnisse: Der Arzt erklärt Ihnen die Testergebnisse und bespricht mit Ihnen die weiteren Schritte.

  6. Therapieempfehlung: Basierend auf den Testergebnissen wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.

Vorbereitung auf einen Allergietest

Für zuverlässige Ergebnisse ist eine gute Vorbereitung wichtig:

  • Medikamentenpause: Bestimmte Medikamente müssen vor dem Test abgesetzt werden:

    • Antihistaminika: 5 Tage vorher
    • Kortison bei Kurzzeittherapie: 1 Woche vorher
    • Kortison bei Langzeittherapie: 3 Wochen vorher
    • Trizyklische Antidepressiva: 2 Wochen vorher
    • Neuroleptika: 5 Tage vorher
  • Hautpflege: Die Teststellen sollten unbehandelt sein:

    • Keine Kortisoncremes auf das Testareal in der Woche vor dem Test
    • Am Testtag keine Salben, Cremes oder Lotionen auftragen
  • Information an den Arzt: Informieren Sie Ihren Arzt über:

    • Bestehende Erkrankungen, besonders Asthma
    • Einnahme von Betablockern
    • Schwangerschaft
  • Essen und Trinken: In der Regel müssen Sie vor dem Test nicht nüchtern sein, es sei denn, Ihr Arzt weist Sie speziell darauf hin.

Wichtig: Setzen Sie Medikamente niemals eigenmächtig ab, sondern besprechen Sie dies immer zuerst mit Ihrem behandelnden Arzt.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Allergietests sind in der Regel sicher, können aber in seltenen Fällen Nebenwirkungen verursachen:

  • Lokale Reaktionen: Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen an den Teststellen sind normal und klingen meist innerhalb weniger Stunden ab.

  • Systemische Reaktionen: In sehr seltenen Fällen können stärkere allergische Reaktionen auftreten:

    • Übelkeit
    • Hautkribbeln
    • Atemnot
    • Herzrasen
    • Anaphylaktischer Schock (äußerst selten)
  • Falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse: Durch nicht abgesetzte Medikamente oder Hautreizungen können Testergebnisse verfälscht werden.

Der Test wird immer unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt, und es stehen Notfallmedikamente zur Verfügung, falls unerwünschte Reaktionen auftreten sollten.

Fazit

Allergietests sind ein unverzichtbares Instrument zur Diagnose von Allergien. Sie helfen, die spezifischen Auslöser zu identifizieren, was die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung und Vermeidungsstrategie bildet. Je nach Art der vermuteten Allergie und der Symptome kommen verschiedene Testverfahren zum Einsatz.

Die meisten Allergietests werden von Hautärzten oder Hausärzten durchgeführt, wobei komplexere Fälle an spezialisierte Allergologen überwiesen werden können. Die Durchführung ist in der Regel schmerzarm und mit wenigen Risiken verbunden, erfordert jedoch eine sorgfältige Vorbereitung, insbesondere hinsichtlich der vorübergehenden Absetzung bestimmter Medikamente.

Mit den Ergebnissen eines Allergietests kann Ihr Arzt einen individuellen Behandlungsplan erstellen, der Ihnen hilft, Ihre allergischen Symptome zu kontrollieren und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Bereit für den nächsten Schritt? Finden Sie jetzt die besten Hautärzte in Ihrer Nähe, die Allergietests anbieten, auf hautarzt-vergleich.de.

Diese Informationen dienen nur zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Konsultieren Sie einen qualifizierten Dermatologen für Diagnose und Behandlung.